Freitag, 6. Juni 2008

Madame Butterfly



Hallo Leute!

Kaum zu glauben, aber wahr - mein letzter Eintrag liegt schon wieder ganze 2 Monate zurück, doch ehe ich mich in Grund und Boden schäme, poste ich lieber ein neues Bild. ;) Selten genug habe ich die Gelegenheit, Modelle in meinem Studio begrüßen zu dürfen. Umso mehr hat es mich gefreut, mit Stephie jemanden eingeladen zu haben, die ebenso den Titel "wandelndes Posing-Lexikon" tragen könnte. Im Schnitt kommen bei meinen Shootings zwischen 200 - 300 Bilder raus, bei Stephie war es mehr als das 3fache! Eines dieser Bilder möchte ich Euch heute im Rahmen meines Blogs vorstellen. 

"Madame Butterfly" markiert für mich eine Art Richtungswechsel im fotografischen Sinne. Weg von der puristischen Studioarbeit von "Model meets Background", hin zu komplexeren Composings. Schmetterlinge digital durch die Gegend fliegen zu lassen, ist nicht wirklich neu, aber selbst ich wollte mich an daran probieren und hier ist meine Interpretation. 
Ursprünglich waren die Schmetterlinge für ein anderes Bild mit Stephie geplant. Da ich es aber nicht erwarten konnte und wissen wollte, ob das Geflatter überhaupt gefällig wirkt, erstellte ich eine Art "Testbild" et voila - this is what came out!
Grundlage war wieder ein Studioshot mit den üblichen Werten (ISO 200, Blende 8 bei 1/125s). Im Gegensatz zu dem zur Zeit sehr populären Triangel-Licht arbeitete ich diesmal mit nur 2 Lichtquellen. Das Hauptlicht kam von einer 120er Octabox (500 Ws, bei 1/4 Leistung), gekontert wurde mit einem 500 Ws Blitzkopf mit Normalreflektor (1/6 Leistung). Um das Gesicht durch den großen Hut weitestgehend schattenfrei zu halten, positionierte ich noch einen Goldreflektor frontal in Hüfthöhe des Modells. Manchmal ist Fotografie eben doch einfacher, als mancher denken mag, obwohl ich nicht abstreiten will, dass komplexere Lichtsets natürlich noch ganz andere Effekte erzielt hätten. Ich habe wieder das Ursprungsbild mitgepostet, so dass man das alles gut nachvollziehen kann.

Neben Beauty-Retusche, Kontraststeigerung, D&B setzte ich natürlich auch diesmal das "Smudging" als Markenzeichen für meine Bearbeitung ein. Da ich schon längst ein Tutorial dazu versprochen hatte, gibts hier und heute endlich den Link dazu *g*:

skeller.ch/ps/beagle_smudge.php

Eine passende Szenerie zu finden, war recht einfach. Durch meine Reisen habe ich so viele Bilder von Hoteldächern, Feldern, Straßen, Plätzen usw., dass es eigentlich für die nächsten 20 Jahre reichen würde. In diesem Fall entschied ich mich für eine Nachtaufnahme, entstanden im April 1998 auf dem Hoteldach des Royal Palace in Singapur, natürlich noch analog, natürlich auf Fuji Astia Diamaterial (nur als Info für die puristisch Interessierten). Eingefügt wurde das Ganze als maskierte Ebene im Modus "Hartes Licht". 
Schwieriger gestaltete es sich, die Schmetterlinge einzubauen. Entstanden sind diese nicht, wie man vielleicht denken mag, auf fotografischem Wege, sondern entstammen einem Projekt zur Eigenwerbung, mit der ich bis 2005 in Erscheinung getreten bin. Die Schmetterlinge wurden demnach alle im Illustrator geboren, auf dem Bild mit Stephie lernten sie fliegen ;) 
Der "Tricky-Part" war also nicht das einfügen, sondern die Transformation, Nachbelichtung und perspektivische Einpassung ins Gesamtbild, denn schließlich sollte es ja noch realistisch wirken. Und genau hier lag der Hase begraben: Schmetterlinge stehen nicht still da, lassen sich auch nicht langsam durch die Lüfte gleiten, sondern sind immer in Bewegung. Um diesen Effekt zu erzielen, legte ich unter jedem Schmetterling eine Kopie-Ebene an, setzte diese auf weiches Licht, wandte den Weichzeichnungsklassiker vom Herrn Gauß an und nahm zusätzlich den Filter "Bewegungsunschärfe", um die Flugbewegung zu simulieren. Jeder mag nachzählen, wieviele Flattermänner im Bild sind, multipliziere dies mal 2 und weiß dann, wieviele Ebenen gerade bei diesem Bild im Spiel waren. ;)

Abschließend kamen noch diverse Farbkorrekturen über maskierte Einstellungsebenen sowie partielles Nachschärfen zum Einsatz. Das ist eigentlich schon "alles". Für Fragen und Anregungen, sachliche und unsachliche Kritik stehe ich Euch natürlich wieder gern zur Verfügung. 

Nachtrag: Ich bitte nochmals um Entschuldigung, dass Ihr so lange auf einen neuen Post warten musstet, doch meine eigentliche Arbeit als Grafiker ließ es einfach nicht anders zu. Ich gelobe Besserung!

Es grüßt Euch

Euer Alex






Hi folks,

believe it or not - it´s been nearly 2 month since I posted something here. Instead of being ashamed i´d rather give an update! I´ve less a chance to invite models to my studio, the more I was pleased to meet Stephie, who´s 2nd name might be "model-posing-encyclopedia". I´m still amazed about her variety. Normally a session brings up to 200 -300 photos; with Stephie it was more then treble. Today I´d like to show you one of these shots.

"Madame Butterfly" marks something like a change concerning my pics. I´m tired of doing these "model-meets-background"-stuff and rather do complex composings in the future, maybe shots, that tell a story. Putting butterflies into a digital enviroment is not pretty new, but I wanted to try it as well and this is my interpretation. In the beginning the butterflies where planned for another pic with Stephie, but I couldn´t hardly await it and wanted to see how they fit in. So I did some kind of test-composing, et voila - this is what came out!
The groundwork was done in my studio again with the usual values (ISO 200, f8 with 1/125s). In contrast to the currently very popular "triangle-lightning" this shot was done with only 2 flashheads. The mainlight came from a 50inch octabox (500ws, reduced to 1/4), countered with a 500ws flashhead with standart-reflector (at 1/6). To avoid shadows on the model´s face I put a gold-reflector right in the front. Sometimes photographic lightning is easier as it looks, though I won´t deny that a more complex lightning had resulted in other effects. I´ve attached the raw shot again so everyone can see the basics.

Beside the beauty-retouche, contrast-increasing and Dodge&Burn I used the Smudging again. This becomes more and more a main part of my style and of course I invite you to take part of it. Now here comes an interesting link:

skeller.ch/ps/beagle_smudge.php

It was easy to find an enviroment that fits. I´ve got thousands of pictures I took during my voyages the last years so that might last for the next 2 decades. In this case I chose a bulb-exposure-shot, taken in april 1998 on the rooftop of the Royal Palace Hotel in Singapore, of course analogue, of course done with my favorite slide film material Fuji Astia (just mentioned for the purists among you). The whole thing was put togheter with the studio shot via a masked layer set on hard light.
Putting in the butterflies wasn´t that easy at all. Some of you might think these are photos as well but I used them for my own portfolio as a graphic designer up to 2005. The butterflies were born therefor in the Illustrator, together with Stephie´s pic they learned to fly. ;) 
The tricky part at this was not the transformation, exposuring or the perspective correction. It all should look like a realistic scenery and thats the snag: butterflies don´t keep still, don´t glide slowly thru the air but are always fast-moving. To create this effect I duplicated EACH butterfly layer and put the copy UNDER the original. Then I used the gaussian blur and added the motion blur as well to simulate a flight-moving. You might count the butterflies on the final pic, duplicate it and then you know, how many layers I used only for this step ;)

Finally I did some color-corrections via several masked layers as well as partial sharpening. Well, thats nearly "all". If you have any questions or incitations, objective or unobjective critique don´t hesitade to contact me via email.

appendix: Sorry again for being a strain on your patience, but I really had to work a lot the past few weeks. I promise to be on the mend!!!

Stay cool! ;)

Alex